Osterseminar „time to think”

Vom 8. bis 14. April fand unser Osterseminar auf dem Knivsberg in Dänemark statt. Rund 70(!) Personen nahmen dieses Jahr daran teil, nachdem wir diese Veranstaltung 2 Jahre lang verschieben mussten. 70 Menschen an einem Ort zu haben, die alle zu einer Minderheit angehören oder sich für Minderheiten in Europa interessieren, war sehr inspirierend. Anfangs hatten wir das Gefühl, dass die meisten unserer Teilnehmer*innen anfangs sogar ein wenig überwältigt waren von all dem Austausch und den neuen Informationen, da es die erste größere Veranstaltung war, an der sie seit einiger Zeit teilnahmen. Schnell wandelte sich die Nervosität jedoch in Aufregung und Freude und man konnte die positive Energie überall spüren!

Besonders erfreulich ist, dass wir feststellen, dass immer mehr junge Menschen an unseren Seminaren teilnehmen, die noch nie an einer JEV-Aktivität teilgenommen haben, „Newbies“, wie wir sie nennen. Wir wissen, dass unser Netzwerk von der Pandemie schwer getroffen wurde und die Organisationen Mühe hatten, ihre Aktivitäten fortzusetzen, aber es scheint, dass einige unserer Mitglieder beginnen, sich zu erholen, und diese „frische“ Energie ist nicht nur für sie, sondern für das gesamte Netzwerk belebend.

Daher war es nur angemessen, unseren neuen Arbeitsplan für dieses Jahr offiziell zu starten: „growing together“. Auf der Grundlage der Mitgliederbefragung, die wir im letzten Jahr durchgeführt haben, haben wir beschlossen, uns in diesem Jahr auf Wachstum zu konzentrieren. Wir wollen „von innen nach außen“ arbeiten – hier auf unserem Osterseminar „time to think“ haben wir uns auf persönliches Wachstum konzentriert. Die Teilnehmer*innen besuchten Workshops, in denen es um Identität ging und darum, wie man darüber reflektieren kann und welche Faktoren sie beeinflussen. Außerdem lernten sie über Minderheiten- und Menschenrechte und wie oder ob diese ihre Freiheiten schützen (können). Bei unseren künftigen Veranstaltungen wollen wir den Schwerpunkt nach außen verlagern und die Soft- und Hard Skills vermitteln, die für die Organisation von Veranstaltungen und die Steigerung der Mitgliederzahlen in ihrer lokalen Organisation erforderlich sind. Hier wollen wir auch einen Rahmen schaffen, in dem das Know-how über Projektmanagement innerhalb unseres Netzwerks weitergegeben werden kann, damit wir voneinander lernen und uns gegenseitig stärken können. Weitere Informationen über zukünftige Veranstaltungen werden bald bekannt gegeben!

Aber zurück zu unserem Seminar! 😊 Wir haben noch gar nicht erwähnt, wie unglaublich unsere Gastgeberorganisationen waren. Im Jahr 2019(!) haben zwei unserer Mitgliedsorganisationen beschlossen, gemeinsam ein Seminar zu organisieren. „Sydslesvigsk danske Ungdomsforeninger (SdU)“, die Jugendorganisation der dänischen Minderheit in Deutschland und „Deutscher Jugendverband für Nordschleswig (DJN)“, die Jugendorganisation der deutschen Minderheit in Dänemark. Ursprünglich war die Veranstaltung für 2020 geplant, musste aber kurz vor dem Termin abgesagt werden, weil, nun ja, du kannst dir sicher denken warum. Doch auch 2 Jahre später waren sie motiviert, uns einzuladen und haben uns so liebevoll empfangen, als hätten sie nicht zwei Jahre lang umdisponieren, neu planen und Konzepte ändern müssen. DANKE!

Sie organisierten auch einen Workshop mit dem Titel „Grenzland 2.0“, bei dem die Teilnehmer*innen etwas über die Grenzregion zwischen Deutschland und Dänemark lernten. Sie besuchten gemeinsam ein Museum und versuchten in einem Rollenspiel nachzuvollziehen, wie die Grenze vor über 100 Jahren beschlossen wurde und welche Faktoren dabei eine Rolle spielten.

An unserem Ausflugstag überquerten wir die Grenze und fuhren nach Flensburg, wo sich die meisten Einrichtungen der dänischen Minderheit in Deutschland befinden. Wir besuchten ihre schöne Schule und das Flensborghus, in dem unter anderem die SdU ihren Sitz hat. Nach einer Stärkung mit Fisch- und veganen Brötchen spazierten wir durch das sonnige Flensburg und besuchten zum Abschluss das Aktivitetshuset. Dort hatten unsere Teilnehmer*innen die Möglichkeit, auf jede erdenkliche Art und Weise kreativ zu sein. Es wurden Bilder gemalt, Fotos geschossen, Musik gemacht, Taschen bedruckt und vieles mehr. (Anmerkung des Autors: Ein unglaublich cooler Ort, an dem man unbedingt vorbeischauen sollte, wenn man die Gelegenheit hat).

Zu guter Letzt möchten wir noch den Knivsberg erwähnen, das Hauptbildungszentrum des DJN. Dieser Ort ist etwas Besonderes, vor allem für die JEV. Hier wurde die Organisation im Jahr 1984 gegründet. Mitten im Nirgendwo mit kaum Nachbar*innen hat DJN einen idyllischen Ort für Jugendgruppen geschaffen. Es hat wirklich tolle Zimmer, eine schöne Aussicht, gutes Essen und geräumige Seminarräume. Aber nicht nur das – alle Mitarbeiter sind sehr interessiert und freuen sich, wenn sie in irgendeiner Weise unterstützen können. Wir hatten jede Menge Spaß bei allen möglichen Freizeitaktivitäten, wie z. B. Bumper Ball, Karaoke-Abende, Skateboard-Sessions, Klettern in den Baumkronen, Filmabende und vieles mehr.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen, die diese Woche zu einer so schönen Erfahrung gemacht haben, bei den Mitarbeiter*innen von Knivsberg, die uns geholfen haben und so freundlich waren, egal wie viele lästige Fragen wir gestellt haben, beim Küchenteam für das gute Essen, bei unseren Trainer*innen, Cihan, Mareike, Puji, Mert und Wienke für die interessanten und motivierenden Workshops. Und ewige Dankbarkeit gilt vor allem dem Orga-Team von SdU und DJN – für die tollen Taxifahrten, die Organisation aller Freizeitaktivitäten, die Vorbereitung aller Workshop-Räume und -Materialien, die Erstellung des Programms für den Exkursionstag, die Organisation einer tollen offiziellen Eröffnung und so vieles mehr, das wir wahrscheinlich gar nicht mitbekommen haben!

Ich hoffe, wir sehen uns alle bald wieder!

Euer JEV-Vorstand & Büro

 

Die Veranstaltung wurde unterstützt von: