Junge SPitzen (Deutsche in Dänemark)
junSP

Adresse: Deutsches Generalsekretariat, Vestergade 30

Ort: DK-6200 Aabenraa

Telefon: +45 746 23833

E-Mail: vorsitzender@jungespitzen.dk

Webpage: www.jungespitzen.dk

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Organisation

Die jungen SPitzen sind im Mai 1998 auf initiative einer Gruppe junger Nordschleswiger hin gegründet worden. Die jungen SPitzen können als eine Weiterführung des früheren politischen Jugendforums betrachtet werden, das bereits Jahre zuvor seine Aktivitäten eingestellt hatte. Die Motivation für die Gründung des Vereins der jungen SPitzen war eine generelle Unzufriedenheit mit der poltischen und kulturellen Angebot für junge Nordschleswiger, sowie die Tatsache, daß es keine ansprechenden Rahmenbedingugen gab, die es jungen Leute ermöglichte ein eigenes politische und kulturelles Programm zu gestalten – für sich selbst und andere Interessierte. Eine solches Forum wurde durch die jungen SPitzen geschaffen. Durch die Arbeit im politischen und kulturellen Bereich möchten die jungen SPitzen ein gemeinsames Interesse für die Minderheit und Nordschleswig wecken. Unser Ziel ist es das Zugehörigkeits- und Zusammengehörigkeitsgefühl der jungen Nordschleswiger zu stärken. Aus der Idee heraus, Visionen zu entwickeln, ohne die Realität außer Acht zu lassen, wollen die jungen SPitzen in ihrem Denken und Handeln immer einen Schritt voraus sein. So wollen wir Nordschleswigs Zukunft mitprägen und mitgestalten. Jeder Jugendliche soll in diesem Prozess mit einbezogen werden. Einem Verlauf in dem wir es uns zur Aufgabe gemacht haben Gutes zu kombinieren. So vereinen wir Spaß und Politik, Unterhaltung und Informationen!

Minderheit

Deutsche Minderheit in Dänemark (Nordschleswig)

Siedlungsgebiet

Das Kerngebiet liegt im südlichen Teil Nordschleswigs vorwiegend in den Städten Tondern/Tonder, Apenrade/Aabenraa, Sonderburg/Sonderborg, Hadersleben/ Haderslev, weiters umfaßt es die Flecken Hoyer/Hojer und Lügumkloster/ Logumkloster und der Stationsort Tingleff/Tinglev.

Geschichte

Das Herzogtum Schleswig entstand im 12. Jahrhundert und gehörte bis 1864 zum Königreich Dänemark. 400 Jahre lebten Dänen und Deutsche überwiegend friedlich im dänischen Gesamtstaat zusammen, zu dem neben Dänemark auch Norwegen und die Herzogtümer Schleswig und Holstein gehörten. In Folge der napoleonischen Kriege fiel dieser Gesamtstaat auseinander und geriet Schleswig zum Zankapfel zwischen den Dänen und den Preußen. Die deutsche Minderheit existiert seit 1920. Nachdem Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte, wurde im ehemaligen Herzogtum Schleswig eine Volksabstimmung abgehalten. Das Abstimmungsgebiet wurde in drei Zonen aufgeteilt. Das nördliche Drittel stimmte für die Angliederung an Dänemark, das mittlere Drittel stimmte für den Verbleib im Deutschen Reich.

Im südlichen Drittel fiel die Abstimmung aus. Durch die drei Abstimmungszonen fühlte sich die Deutsche Bevölkerung eindeutig benachteiligt. Folglich organisierte man sich in deutschen Verbänden, um so auf eine Revision der Grenzziehung hinzuarbeiten, was nicht zur besseren Verständigung zwischen Dänen und Deutschen beitrug. Dennoch beteiligte man sich am dänischen politischen Leben und schickte mit Pastor Johann Schmidt-Wodder einen der führender Köpfe als Abgeordneten in den dänischen Folketing. Im Grenzgebiet wurden deutsche Schulen und Institutionen gegründet. Die Ideen des Nationalsozialismus zogen auch große Teile der Volksgruppe in ihren Bann.

1938 kam es zur Gleichschaltung aller deutschen nordschleswigschen Verbände. Trotz der Strafverfolgung, durch die der größte Teil der deutschen Volksgruppe betroffen war (der Besitz der deutschen Minderheit in Nordschleswig wurde weitgehend vom dänischen Staat beschlagnahmt), gelang im November 1945 ein neuer Anfang. Gestützt auf die von einem Kreis von Bürgern formulierten Grundsätze, die einen endgültigen Schlußstrich unter die Grenzrevisionsansprüche der deutschen Minderheit zogen und die Loyalität zum dänischen Saat bekannten, wurde am 22. November 1945 der “Bund deutscher Nordschleswiger“ (BdN) gegründet.

Mit den im Jahre 1955 erfolgten Bonn- Kopenhagener Erklärungen, in denen Stellung und Rechte der Minderheiten beiderseits der Grenze festgehalten sind, begann ein Entspannungsprozeß, der zum heutigen gutnachbarschaftlichen Verhältnis geführt hat. Von 1953 bis 1964 war die Volksgruppe mit einem eigenen Mandatar im Folketing vertreten, von 1973 bis 1979 über ein Wahlbündnis mit den Zentraldemokraten. Danach war eine eigenständige Vertretung nicht mehr möglich. Man etablierte zunächst einen Kontaktauschuß zu Parlament und Regierung und 1983 das Sekretariat der deutschen Volksgruppe in Kopenhagen.

Politische Situation

Es gibt keine große Präsenz der deutschen Sprache in der Öffentlichkeit, sie wird in Dokumenten und vor Gericht nicht gebraucht. Es ist nicht notwendig, Deutsch zu können, um im öffentlichen Dienst tätig zu sein. Der Bund deutscher Nordschleswiger ist die Hauptorganisation der Volksgruppe. Er gliedert sich in 13 Bezirks- und 23 Ortsvereine und hat zirka 4000 Mitglieder. Ziel und Zweck des Bundes deutscher Nordschleswiger ist die Förderung der Volksgruppe in Nordschleswig und die Mitwirkung an einer harmonischen Entwicklung des deutschdänischen Grenzlandes. Der Bund vertritt die Interessen der Volksgruppe gegenüber den Regierungen und Parlamenten in Dänemark und Deutschland sowie gegenüber Behörden und Öffentlichkeit.

Der Bund deutscher Nordschleswiger und seine zentrale Geschäftsstelle ist darüber hinaus für den finanziellen Gesamthaushalt der deutschen Volksgruppe zuständig. Die politische Vertretung der Minderheit wird durch die Schleswigsche Partei (SP) wahrgenommen. Diese arbeitet auf allen Ebenen eng mit anderen Vereinen und Organisationen der Minderheit zusammen. Die SP ist von der 2%-Sperrgrenze befreit. Seit Anfang der 80er Jahre ist die SP jedoch nicht mehr im Folketing (dänisches Parlament) vertreten. Um die Minderheit in Kopenhagen zu vertreten, ist dort ein Sekretariat eingerichtet worden. Die SP hat einen Sitz im Amtsrat (politische Leitung des Raumes Nordschleswig) und ist in vielen Gemeinderäten vertreten.

Kultur

Wichtiger Bestandteil der kulturellen Arbeit ist das deutsche Büchereiwesen. Der Verein deutscher Büchereien betreibt fünf Stadtbüchereien und in Verbindung mit ländlichen Schulen 16 Dorfbüchereien sowie drei Bücherbusse. Der Verband verfügt über ca. 150.000 vorwiegend deutsche Bücher. Die Nordschleswigsche Musikvereinigung führt jährlich ein bis zwei große Chorwerke auf. Die Heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig gibt jährlich ein bis zwei landeskundliche Bände heraus, führt lokal- und regionalgeschichtliche Exkursionen durch und ist der Träger des Archivs der deutschen Volksgruppe in Apenrade. Der Verein “Haus für deutsche Kultur und Geschichte in Nordschleswig“ unterhält in Sonderburg ein im Aufbau begriffenes Museum zur Darstellung der Geschichte und Eigenart der deutschen Bevölkerung.

Bildung

Die deutsche Volksgruppe hat ihr eigenes Schulwesen, dessen Träger der Deutsche Schul- und Sprachverein ist. In 18 privaten deutschen Schulen werden ca. 1.200 Schüler unterrichtet, und in 24 deutschen Kindergärten werden 600 Kinder betreut. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Schüler an diesen Schulen. Zum deutschen Schulwesen gehört auch ein Gymnasium, dessen Abitur in Dänemark und Deutschland anerkannt wird. Die deutschen Schulen arbeiten auf der Grundlage des Dänischen Privatschulgesetzes und werden dementsprechend vom Dänischen Staat gefördert, ebenso wie die meisten Kindergärten nach Richtlinien der Sozialgesetzgebung von den Kommunen gefördert werden. In den deutschen Schulen in Nordschleswig wird zweisprachig unterrichtet.

Medien

Der “Nordschleswiger“ ist die einzige deutschsprachige Tageszeitung in Skandinavien, und gleichzeitig Sprachrohr der deutschen Volksgruppe und ein wichtiges Bindeglied der Minderheit. Herausgegeben wird das Blatt vom BdN, Träger ist der “Deutsche Presseverein“. Die Zeitung erscheint seit 1946 als Wochen-, seit 1951 als Tageszeitung und wird in einer Auflage von ca. 4.000 hergestellt. Verlagsort und gleichzeitig Sitz der Chefredaktion ist Apenrade, es bestehen noch weitere lokale Redaktionen. Es gibt keine deutschsprachigen Radio- oder Fernsehsender, doch ist es möglich, die Sender aus Deutschland zu empfangen. Im deutschen und dänischen Rundfunk und Fernsehen wird der Minderheit von Fall zu Fall Gelegenheit gegeben, ihre Gesichtspunkte geltend zu machen. Außerdem besitzt die Volksgruppe in einigen lokalen Radiostationen die Möglichkeit, Veranstaltungen anzukündigen.

Wirtschaftliche Situation

Die Region ist durch die Grenznähe zu Deutschland geprägt. Es existieren viele Speditionen. Auf Alsen ist “DANFOSS“ entstanden, einer der größten dänischen Industriebetriebe. Ansonsten ist der Arbeitsmarkt durch kleine bzw. mittlere Landwirschafts-, Service- und Industriebetriebe gekennzeichnet. Schon früh erkannte man den Mangel an Industrie. Diesem Mangel versuchte ein Erwerbsrat abzuhelfen, er versuchte neue Industrien ins Land zu ziehen. Die deutsche Minderheit begrüßte die Initiative, die dazu beiträgt, die Nachteile der Randlage Nordschleswigs zu mildern. Das deutsche Bauerntum ist im “Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig“ organisiert, der 1.400 Mitglieder umfaßt.

Sport

Der “Nordschleswigsche Ruderverband“ ist ein Zusammenschluß von 7 deutschen Rudervereinen, deren Mitglieder an Regatten und sportlichen Veranstaltungen in Dänemark und Deutschland teilnehmen. Er veranstaltet Lehrgänge, Fahrten und Lager, betreibt Leistungs- und Breitensport. Die Organisation unterhält 6 Klubhäuser und ein Bootshaus. Weiters ist im Sportbereich vor allem Handball zu nennen.

Finanzielle Situation

Im deutsch-dänischen Grenzgebiet findet eine gegenseitige Minderheitenfinanzierung statt. Die deutsche Volksgruppe in Nordschleswig wird durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Schleswig-Holstein unterstützt, die dänische Volksgruppe in Schleswig-Holstein durch den dänischen Staat. Die gegenseitige Minderheitenfinanzierung ist Bestandteil des deutsch-dänischen Minderheitenmodells.

Die wichtige Koordinierung der Haushaltsfragen findet im Gremium des Schleswig- Holsteinischen Landtags für Fragen der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig statt. Konkret bedeutet dies, daß alle Vereine und Verbände direkte oder indirekte Unterstützung von der Bundesrepublik Deutschland bzw. vom Bundesland Schleswig Holstein erhalten. Die Vereine und Verbände erhalten weitgehend die finanziellen Mittel, auf die vergleichbare dänische Institutionen Anspruch erheben können. Deutscher Jugendverband für Nordschleswig (PJN)