JEV-Wünsche für das Jahr 2016 und ein zukünftiges Europa

Im Dezember 2015 trafen sich die JEVler ein letztes Mal im Jahr 2015 beim “Newbee Meeting” in Berlin. Dort lernten sie verschiedene Minderheiten aus ganz Europa kennen, eigneten sich die Grundlagen der europäischen Minderheitenjugendpolitik an und tauschten sich über aktuelle Probleme in diesem Bereich aus. Unter den TeilnehmerInnen waren Angehörige von neun verschiedenen Minderheiten: Friesen, Aromunen, Kärntner Slowenen, Lausitzer Sorben, Roma aus der Ukraine, Deutsche aus Polen und Rumänien, Rätoromanen aus der Schweiz und die kroatische Minderheit aus Serbien.

Beim Treffen wurden zahlreiche Themen in Bezug auf europäische Jugendorganisationen und die JEV für das kommende Jahr besprochen. Außerdem wurden die Errungenschaften vom letzten Jahr präsentiert, welche sich durchaus sehen lassen können. Die Gruppe besuchte darüber hinaus einige Organisationen und Institutionen, die sich mit Minderheitenangelegenheiten beschäftigen. Dazu gehörten das Bundesinnenministerium, die Gesellschaft für bedrohte Völker, das Minderheitensekretariat der vier autochthonen nationalen Minderheiten und die AGDM (Arbeitsgruppe der Deutschen Minderheiten) unter dem Dach der FUEN (Federal Union of European Nationalities).

Es gab auch einen Workshop, der sich mit der Kampagne #DiversityConnects beschäftigte, welche im August 2015 von der JEV ins Leben gerufen wurde. Die Kampagne zielt auf die Vereinigung der Minderheiten ab, um gegen Stereotypen, Vorurteile und Diskriminierung jeder Art vorzugehen. Zu diesem Thema wurden die TeilnehmerInnen befragt und gebeten Wünsche für ein zukünftiges Europa zu formulieren. Diese werden im Folgenden vorgestellt.

”Ich wünsche mir vom ganzem Herzen keine Diskriminierungen, gleiche Rechte für alle Minderheiten, aber auch andere Menschen und eine leichtere Integration dieser Menschen in eine Gemeinschaft.”

“Ich wünsche mir Toleranz, Liebe, Frieden, die Freiheit zu sprechen, keine Diskriminierung, Integration und Offenheit gegenüber Vielfalt.”

“Ich bin für eine nachhaltig ökologische Entwicklung Europas.”

Die Jugendlichen sprachen sich stark gegen Rassismus und Stereotypisierung im Bezug auf Rasse/Hautfarbe, Geschlecht und Religion aus. Ein großer Wunsch war auch eine höhere Akzeptanz der verschiedenen Sprachen und Kulturen von Minderheiten, sowie der Frieden in einem zukünftigen Europa.

Darüber hinaus sollte sich Europa mehr in Richtung alternativer Energien bewegen.

Die aktuelle Situation in Syrien, Irak und in Regionen Afrikas war auch ein ausgiebig diskutiertes Thema der Veranstaltung. Das letzte Jahr wurde vor allem durch eine große Zahl von Geflüchteten, welche die europäischen Grenze passierten, geprägt – als Ergebnis dieser Konflikte. Die TeilnehmerInnen wünschten sich: “Alle Menschen sollten gleich behandelt werden: Minderheiten und Flüchtlinge sollen dieselben Chancen haben wie jeder andere. Chancengleichheit fördern! “

Es wurde auch der Wunsch geäußert, dass Minderheitenrechte nicht nur nach konstantem Betteln durchgesetzt werden, sondern als natürlicher Aspekt eines vielfältigen und vereinten Europas angesehen werden. Dies beinhaltet den Fokus auf Kommunikation und chancengleicher Bildung für alle. Angehörigen von Minderheiten sollten die Möglichkeit haben ihre Minderheitensprache zu lernen, im Idealfall als gleichgestellte Muttersprache wie die Mehrheitssprache. Eine Teilnehmerin sagte dazu: “Jedes Kind einer europäischen Minderheit sollte die Möglichkeit haben in der Schule seine Muttersprache zu lernen.”

Die Teilnehmer fordern dazu auf, dass Europa den Herausforderungen als eine Union begegnen und eine friedliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördern sollte. Die Verschiedenheiten sollten zelebriert werden, ohne dass die EU an Stabilität verliert. “Keine Negativität entgegen anderen Kulturen. Keine Kultur ist besser als die andere. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.”

Das Präsidium und das Office der JEV wie auch das Kampagnenkomitee der #DiversityConnects Kampagne unterstützen voll und ganz die Wünsche und Anregungen für ein besseres Europa. Mit unseren Veranstaltungen im Jahr 2016 wollen wir zu einer toleranteren und friedlicheren Gesellschaft beitragen und die positiven Aspekte sowie Werte von Minderheiten in Europa unterstreichen. Die JEV arbeitet an Leitlinien zur Nachhaltigkeit, die einen Beitrag zu nachhaltigeren Seminaren in Bezug auf Reise, Lebensmittel / Ernährung, Material und Ort leisten sollen. Gewiss wissen wir, dass all diese Wünsche und Ziele nicht über Nacht realisierbar sind, jedoch setzen wir uns dafür ein, dass diese Aspekte mit dem Beginn des neuen Jahres 2016 berücksichtigt werden!

Wir danken herzlich den Organisatoren der JEV, den Organisationen und Institutionen, die wir besucht haben, sowie den Teilnehmern und dem Bundesministerium des Innern für die Unterstützung!