Auf den Spuren von Minderheitensprachen

Die Sprache spielt eine außerordentlich wichtige Rolle für Minderheiten und Volksgruppen, weil sie eine identitätsstiftende Funktion hat. Allerdings haben wir in unserem Workshop „Auf den Spuren von Minderheitensprachen“ beim diesjährigen Herbstseminar der JEV im Burgenland (Österreich) gesehen, dass es hier unterschiedlich starke Gewichtungen gibt. Für manche Minderheiten ist Sprache der zentrale Fokus, wie zum Beispiel bei den Friesen oder Aromunen. Bei anderen, wie zum Beispiel bei den deutschen Minderheiten in Europa, gibt es ein starkes ethnisches Bewusstsein, ohne das die aktive Beherrschung einer autochthonen Sprache für das Selbstverständnis besonders relevant ist.

Es ist aber auf jeden Fall zu betonen, dass Zweisprachigkeit eine der wichtigsten Charakteristiken der Volksgruppen ist. Alle TeilnehmerInnen unseres Workshops sprachen mindestens zwei Sprachen, wenn nicht sogar mehr. Wir 12 jungen EuropäerInnen sprachen zusammen 23 verschiedene Sprachen!

Unser Workshop hinterließ einen tiefen Eindruck bei uns. Wir bekamen einen Überblick zur Sprachsituation der verschiedenen Volksgruppen Europas. Es ist uns klar geworden, dass vor uns ein langer Weg liegt, um die Sprachen der Minderheiten zu erhalten. Wir sind überzeugt, dass internationale Seminare wie das Herbstseminar „Rušiti zid(in|ov)e / Breaking Walls“ einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

MfG,

eure deutschen Minderheiten aus Russland, Polen und Ungarn :)))

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