Jugendring der Russlanddeutschen – JDR (Deutsche in Russland)

jdr

Adresse: ul. Malaja Pirogowskaja 5, Raum 35

Ort: RUS-119435 Moskwa

Telefon: +7 495 531 68 85

E-Mail: jdr@jdr.ru

Webpage: www.jdr.ru

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Organisation

Die überregionale gesellschaftliche Organisation „Jugendring der Russlanddeutschen“ (JdR) wurde am 17. März 1997 in der Stadt Kurgan gegründet.

Heute vereinigt der JdR 60 regionale Jugendorganisationen (Jugendclubs) in 37 Regionen Russlands und zählt etwa 3000 Mitglieder.

Der JdR pflegt Kontakte zu deutschen Jugendverbänden in Kasachstan, Kirgisien, der Ukraine, Usbekistan, Georgien und anderen Ländern.

Zu den Aufgaben des JdR zählen:

– die Verbreitung der deutschen Sprache bei jungen Menschen
– die Bewahrung und Entwicklung der deutschen Kultur und die Verbreitung von Wissen über das
historische und kulturelle Erbe der Russlanddeutschen
– die Förderung der Zusammenarbeit zwischen jungen Russlanddeutschen, die Schaffung von Bedingungen für
die Realisierung ihres intellektuellen und schöpferischen Potentials sowie ihrer gesellschaftlichen
Aktivitäten in der modernen Gesellschaft
– die Integration in die europäische Jugendbewegung
– die Koordination der Aktivitäten von deutschen Jugendclubs
– die Entwicklung von partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Jugendorganisationen in Russland und
Deutschland

JdR realisiert jährlich zahlreiche Projekte zu verschiedenen Themen und Tätigkeitsrichtungen.

Der Jugendring der Russlanddeutschen ist Mitglied der Organisation „Jugend Europäischer Volksgruppen“ (JEV) (seit 1999) und des Nationalrates der Kinder- und Jugendorganisationen Russlands (seit 2000).

Minderheit

Für die Vorfahren der Russlanddeutschen war typisch, dass sie die russische Staatsbürgerschaft angenommen hatten und in Russland über kein einheitliches und zusammenhängendes Territorium verfügten, sondern in regional weit auseinander liegenden Landesteilen lebten. Die Deutschen in Russland bildeten daher auch keine geschlossene Einheit.
Die Mehrheit der Russlanddeutschen, die zur jüngeren Generation gehören, verfügen über geringe Kenntnisse der deutschen Sprache, infolge der historischen und gesellschaftlichen Umstände. Die älteren Menschen sprechen häufig einen deutschen Dialekt, der allerdings durch die sprachliche Assimilation auch gefährdet sind.
Internationaler Verband der deutschen Kultur (IVDK) wurde 1991 als Assoziation öffentlicher Vereinigungen gegründet und ist heute die älteste und die größte öffentliche Organisation der Russlanddeutschen auf dem Territorium der Russischen Föderation. Als Dachverband vertritt der IVDK die Interessen aller Begegnungszentren der Russlanddeutschen auf föderaler Ebene.
Gleichzeitig entstand der Arbeitskreis der russlanddeutschen Künstler. Für die Verbesserung der Sprachkenntnisse der Russlanddeutschen wurden vom IVDK Kinder – und Jugendzeitschriften „Schrumdirum“, „Schrumdi“, „WarumDarum“ ins Leben gerufen.

Geschichte

Russlanddeutsche waren Bürger der Russischen Föderation, der UdSSR und des Russischen Imperiums mit deutschen genealogischen Wurzeln.
Auf Einladung russischer Herrscher siedelten Deutsche nahezu seit der Gründung der Moskowien freiwillig in unser Land um.

Seit der Epoche Katharinas der Großen und praktisch bis zu den 1870er Jahren fand eine massenhafte Ansiedlung deutscher Kolonisten in unterschiedlichen Regionen des Russischen Imperiums (in der Wolga-Region, am nördlichen Schwarzmeer, im Kaukasus, in der Nähe von St. Petersburg) statt.
Im Laufe des jahrhundertelangen Lebens in Russland und in der Sowjetunion sind die Deutschen zu einem integralen Bestandteil von deren Geschichte und Kultur geworden und leisteten nicht zuletzt einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung und zum Wohlstand des Landes.
Im 20. Jahrhundert, zu Zeiten der Sowjetunion, sahen sich die Deutschen gezwungen, auch tragische Momente durchleiden zu müssen: die Deportation von 1941, die Mobilisierung der Bevölkerung in Arbeitskolonnen für die Dauer des Krieges, große rechtliche Einschränkungen in den nachkriegszeitlichen Jahrzehnten.
Der Prozess der Rehabilitierung der Russlanddeutschen dauerte lange und trug letztlich keine Früchte.
Erst in den letzten Jahren des modernen Russlands war es möglich, ein ausreichend stabiles System der Selbstorganisation der Russlanddeutschen ins Leben zu rufen, welches die national-kulturelle Entwicklung der ethnischen Gemeinschaft ermöglicht. Eine wichtige Rolle spielte hierbei das gegenseitige Verständnis und die Unterstützung des Russischen Staates sowie dessen Zusammenarbeit mit Deutschland.